Dushan-Wegner

14.03.2020

Das Lied der Innenhöfe (neue Strophe)

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Foto von Suyash Agrawal
Dezember 2018 schrieb ich vom »Lied der Innenhöfe«. Menschen sollten sich praktisch und mental darauf vorbereiten, sich in den »Innenhof« zurückzuziehen. Einige stimmten mir zu. Andere beschimpften mich. – Einfache Frage: Wer ist heute besser vorbereitet?
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Mancher Politiker, mancher Journalist und mancher ganz gewöhnliche Schuft sagt heute etwas ganz anderes, als er noch vor wenigen Wochen sagte. Nun, ich wage es, in diesen Text einzusteigen, indem ich ausführlich die letzten Absätze meines Essays »Das Lied der Innenhöfe« vom 9.12.2018 zitiere:

Diese Schachfigur kann nichts dafür, dass sie von dummen Spielern in die Ecke gestellt wurde! Was bleibt dem Spielstein denn übrig, als sich sein Gefangensein mit neuen Kissen und etwas Tapete ein wenig erträglicher zu gestalten – ja, vielleicht sogar schön und angenehm!

Isch over, das Alte ist vorbei, eben weil das und die Alte in neuer Hülle bleibt. Können wir ein Zukunftsweh entwickeln, eine nostalgische Freude auf das neue Private? Es wäre anzuraten.

Das Lied der Innenhöfe wird gesungen werden. Wir haben es uns nicht ausgesucht, wir wollten andere Melodien pfeifen.

Jetzt ist es halt da, das neue Lied, doch es liegt an uns, auch schöne Töne darin zu finden.

Die alten Ideen

Es ist soweit: In Europa, konkret in Italien, müssen Ärzte entscheiden, welche Patienten sie beatmen, und welche sie sterben lassen (bild.de, 13.3.2020).

Länder machen ihre Grenzen zu Deutschland dicht(er) (siehe etwa mdr.de, 13.3.2020), ob sie direkt oder indirekt mit Deutschland benachbart sind. Deutsche dürfen nicht mehr nach Tschechien rein – man wird schon wissen, wieso. Europa 2020 ist, wenn die Türkei aus Sicherheitsgründen die Einreise aus Deutschland stoppt.

Die USA haben den Notstand erklärt (in Deutschland sind solche Schritte bislang eher für auf linken Lügen fußende Moralpaniken wie »Klimakrise« reserviert). In Spanien wird Bürgern abgeraten oder sogar explizit verboten, Restaurants zu besuchen.

Ist denn Deutschland tatsächlich »magisch«? Ist es wahr, dass Deutschland aufgrund seiner überlegenen Moral von höheren Mächten behütet wird? Nein. Die Zahl der Infizierten in Deutschland hat sich in 2 Tagen verdoppelt (welt.de, 14.3.2020).

Inzwischen rafft man sich auch in Deutschland allmählich dazu auf, Vorsicht walten zu lassen. Zunächst haben Politik und Staatsfunk den Corona-Virus als verwandt mit »ganz normale[n] Schnupfenerreger[n]« heruntergespielt und als »rechte« »Verschwörungstheorie« (siehe »Corona-Virus? ›… alle erstmal durchatmen‹!«). Jetzt, wo das Sterben in Europa eingesetzt hat, höhnt es vom Staatsfunk: »Corona rafft die Alten dahin. Das ist nur gerecht«, denn es gebe sowieso »viel zu viele von uns« (welt.de, 13.3.2020). Die alten Ideen, von der begrüßenswerten Auslöschung menschlichen Lebens für ein angeblich höheres Ziel – im deutschen Staatsfunk leben sie fort. Erschreckend viele Linke mit Presseausweisen träumen vom Genozid, trauen sich aber selbst noch nicht daran – noch nicht? – und jetzt jubeln sie, dass ein Virus es ihnen abnimmt.

Und die Medien derweil? Erst haben sie beschwichtigt und abgewiegelt, die Gefahr durch das Virus als »Verschwörungstheorie« von »Rechten« abgetan, die ja nur deshalb davor Angst hätten, weil es »fremd« sei. Nun, wo selbst die zitternde, zaudernde Zerstörerin zugibt, dass es da ein ziemlich verzwicktes Problem gibt, werfen sich auch Journalisten in den »Krieg« – und zwar schützend vor die Kanzlerin.

»Merkel und die Corona-Krise – Dass eine Ostdeutsche dieses Land führt, ist ein Glücksfall«, jubelt der eine (welt.de, 13.3.2020). Nach dem alten Motto »Angriff ist die beste Verteidigung« geht ein anderer Journalist, der für seine Sendung mit dem Israelkritiker Augstein bekannt ist, sofort zum Angriff gegen mögliche Merkel-Kritiker über: »War ein paar Tage weg: Haben @afd oder @RolandTichy schon rausgehauen, dass #Corona ein Virus aus dem Ausland ist – und alle Opfer in Deutschland folglich »Merkel-Opfer«?« (@NikolausBlome, 13.3.2020).

Wohl denen…

Die Deutschen folgen einer Macht- und Medienelite, für die sich kaum bestimmen lässt, ob vollständige innere Leere oder für Laien unvorstellbare Dummheit ihre definierenden Eigenschaften sind.

Eine Kanzlerin, die für ihren Offene-Grenzen-Wahn auch Tote in Kauf nimmt – es sind ja nicht ihre Kinder. Staatsfunker, die immer nur eine Schlussfolgerung aus den Ereignissen kennen – mehr Kampf gegen Abweichler! Und ein Land in der Pandemie, und Experten, die sagen: »Das Schlimmste kommt noch« (focus.de, 12.3.2020).

Wohl denen, die einen schön eingerichteten Innenhof haben – wohl denen, die überhaupt einen Innenhof ihr eigen nennen!

Keiner dafür, viele dagegen

Weder unser Körper noch unsere Psyche sind für eine ultraglobalisierte Welt geschaffen, wie Konzerne sie von Journalisten predigen und von Politikern errichten lassen. Es gibt nicht einen einzigen guten Grund für offene Grenzen und Auflösung der Nationen (außer dem, dass es gewisse Superreiche noch superreicher macht) – es ist ein suizidales Credo und als solches »braucht« es keine Begründung – doch es gibt sehr viele gute Gründe dagegen.

In einer globalen, entgrenzten Welt können sich destruktive, aber aggressive Ideen gefährlich schnell verbreiten – und ja, auch der Corona-Virus ist eine »Idee« (Viren bestehen ja vor allem aus DNA, also ihrer eigenen Idee).

In einer Welt, in der die einzige Grenze jene Denkgrenze ist, die es verbietet, gegen Grenzen zu sein, ist es überlebensnotwendig, selbst Grenzen zwischen sich und der Welt zu schließen, seinen Innenhof zu bauen.

Von früheren Sängern lernen

Die Krisen der letzten Jahre, die Gewalt, das Virus, die zynische, kalte Dummheit, die als Propaganda und politische Korrektheit unsere körperliche wie auch geistige Gesundheit bedrohen – sie werden nicht weniger werden.

Das Schlimmste steht noch vor uns. Wäre es weniger schlimm geworden, wenn Staatsfunk und Politik nicht so lange die Realität verdrängt hätten? Man fürchtet es. – Würde es besser werden, wenn wir von klugen und anständigen Leuten regiert würden und nicht von diesen? Würde das Land klüger und anständiger sein, wenn es nicht von einem in höflichen Worten kaum noch zu bewertenden Staatsfunk dumm gehalten würde? Ja und selbstverständlich.

Einige von Ihnen berichten mir schon seit Jahren, dass Sie sich Ihren »Innenhof« einrichten. Jetzt verpflichten Regierungen weltweit ihre Bürger dazu, wenn auch nicht wegen der Gewalt, sondern wegen drohender Krankheit.

Ich sagte und ich sage: Richtet euch euren Innenhof ein! Nicht wegen dieser oder jener konkreten Ursache, sondern weil unsere Umwelt in Unordnung gerät.

Jedoch, und dies ist mir wichtig: Es ist richtig, aber nicht genug, sich seinen physischen »Innenhof« aus Stein, Stoffen und Sanitätseinrichtungen vorzubereiten– möbliert euch auch euren »geistigen Innenhof«!

Denkt nicht, dass es morgen vorbei ist. Denkt nicht, dass dies die letzte Krise ist. Denkt nicht, dass eine Macht- und Medienelite, deren Denken in arger Unordnung ist, Ordnung schaffen kann.

Lest alte Weisheit und neue Gedanken! Bleibt auch und gerade heute nicht stehen. Wachst in die Höhe und wandelt umher, auch und gerade wenn sie euch einschließen! Wer wachsen will, braucht Wurzeln.

Der Innenhof ist dafür da, Glück und Ordnung zu finden, auch wenn die Ordnung der Welt draußen zerbricht.

Wir können dazulernen, aus der Vergangenheit für die neue Zukunft. Wir sind nicht die ersten, die das Lied der Innenhöfe sangen, wir wollen von früheren Sängern lernen, und doch werden wir eine eigene Interpretation finden – das traue ich uns zu!

Weiterschreiben, Wegner!

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