Wenn alle Worte gesagt sind, von allen und in allen Variationen, wenn Wort zu versagen scheinen, und doch Worte unsere erste und letzte Waffe bleiben sollen, dann bleibt noch … Gedichte schreiben. (Oder so hoffe ich zumindest.) Freunde, Leser, Mittäter – heute darf ich ihnen ein Gedicht vorlegen, und zwar (in aller Bescheidenheit) ein eigenes.
Frag nicht ob (frag wann)
Hier und heute ist kein Test
Dies ist die neue Realität – das hier ist
Kein Testament, kein Manifest
Wenn alle es begreifen, ist es zu spät (wird nicht passieren)
Zugeschaut und nichts getan
angelogen und betrogen (uns)
Auf dem Schild stand »Nirgendwo«
Dann war der Zug … abgefahr’n
Niemand konnte es wissen (niemand)
Aber alle wussten Bescheid
Ach, wir werden sie vermissen
Diese weggeworfene Zeit
Frag nicht ob, frag lieber wann
Uns alles um die Ohren fliegt
Dachtet ihr, dass es für immer
So weitergehen kann?
Ich vermisse sie schon jetzt
Die Zeit, die jetzt verstreicht – ungenutzt
Aufgewiegelt, aufgehetzt
Und nachher tut uns alles leid
Frag nicht ob, frag lieber wann
Uns alles um die Ohren fliegt
Dachtet ihr, dass es für immer
So weitergehen kann?
Jedes Wort: Galgenstrick
Jede Wahrheit: Ruletka
Wir sind mehr – und du bist nichts
Bahnsteig besetzen? Billet, da.
Frag nicht ob, frag lieber wann
Uns alles um die Ohren fliegt
Dachtet ihr, dass es für immer
So weitergehen kann?
Experiment, aber keine Probe
Soll beste aller Welten sein
Ob im Parkett, ob in der Loge:
Steter Schlag behaut den Stein
Frag nicht ob, frag lieber wann
Uns das alles um die Ohren fliegt
Dachtet ihr, dass es für immer
So weitergehen kann?
Frag nicht ob, frag lieber wann
Uns das alles um die Ohren fliegt
Dachtet ihr, dass es für immer
So weitergehen kann?
(Dachtet ihr, dass es für immer
So weitergehen kann?)
Welche Gedanken kommen euch zum Thema »ob« und »wann«? Schreibt sie als Kommentar zum Video!