Dushan-Wegner

28.06.2024

Der Unterschied zwischen Fußball

von Dushan Wegner, Lesezeit 4 Minuten
AfD tagt in Essen. Zigtausende willige Schafe protestieren. Angeblich gegen die AfD. Doch tatsächlich sind es Deutsche, die gegen Deutschland demonstrieren. Irre, was Propaganda bewirken kann!
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Dieses Wochenende hält die AfD ihren Parteitag in Essen ab. Und es wird »Gegendemonstranten« geben. Gestern fand in den USA die TV-Debatte zwischen Trump und Biden statt. Und in Deutschland läuft auch noch die Fußball-Europameisterschaft.

Es ist in zentralen Punkten sehr egal, wann ihr diesen Essay hört oder lest, sei es heute oder in Jahren. Ihr könnt die Ereignisse, von denen ich hier berichte, nicht verändern. Auch euer eigenes Leben wird voraussichtlich nicht von diesem oder jenem Ausgang verändert, wie sehr sich auch euer Herz dieses oder jenes Ergebnis wünschen mag.

Diese Ereignisse sind aber das, was man »Zeichen der Zeit« nennen könnte. Zeichen unserer Zeit. Deshalb lasst mich darüber berichten. 

Und auf der Straße

Wir als Deutsche rümpfen bisweilen das demokratische Näschen über die USA, wo es de facto nur zwei Parteien gibt. Doch in Deutschland ist es derzeit nicht viel anders. Politik ist ein großes Fußballspiel. Auf der einen Seite die Altparteien in wechselnden und vollständig beliebigen Koalitionen, auf der anderen Seite die AfD.

Wenn sich nun die AfD zum Parteitag in Essen trifft, haben die Begleiterscheinungen etwas von einem Fußballspiel, bei dem eine der Parteien mit erschreckend vielen Hooligans anreist.

Ach, sprechen wir es aus: AfD als Deutschland-Partei – und auf der Straße die vereinigten Antideutschen.

Ja, habe ich

Laut Innenminister Herbert Reul werden etwa 80.000 Demonstranten erwartet, darunter auch gewalttätige Störer (welt.de, 28.6.2024). Es werden vermutlich zum guten Teil dieselben willigen Schafe sein wie jene nach der Deportationslüge, die von Correctiv, Politik und Staatsfunk lanciert wurde. Zigtausende Deutsche, die gegen Deutschland und gegen die Demokratie demonstrieren.

Habe ich »gegen Deutschland« und »gegen die Demokratie« gesagt? Habe ich die willigen Schafe des Propagandastaates »Antideutsche« genannt? Ja, habe ich.

Mir ist die AfD als Partei so egal wie jede andere Partei auch. Doch reden wir auch nicht um den lauwarmen Brei herum: Die willigen Schafe, die gegen die AfD aufmarschieren, marschieren gegen Deutschland und gegen die Deutschen auf.

Die Polizei bereitet umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vor, um möglichen Ausschreitungen zu begegnen. Und die Ausschreitungen werden von jenen ausgehen, die im Propagandastaat als die »Guten« gelten.

Zwischen deutscher Demokratie

Es ist ein Dilemma. Einerseits haben die Menschen das Recht auf Meinungsfreiheit und Protest, und zwar sowohl die AfD-Mitglieder, als auch die willigen Schafe, die gegen sie protestieren.

Andererseits gibt es das Recht des Bürgers auf Sicherheit und Ordnung. Vor allem und anderer-andererseits hat es zumindest ein historisches Geschmäckle, wenn Zigtausende auf die Straße gehen, um gegen den Parteitag einer politischen Partei zu protestieren. Nicht wenige davon würden die einzige inhaltliche Oppositionspartei am liebsten verbieten lassen.

Das ist ein Unterschied zwischen deutscher Demokratie und der Metapher »Fußballspiel«.

Beim Fußball will man mehr Tore erzielen. In der deutschen Demokratie versuchen die »Lupenreinen«, den politischen Gegner nicht nur im Wahllokal zu besiegen, sondern ihn gleich ganz zu vernichten, seinen »Fußballverein« verbieten zu lassen.

Ach ja, und da wäre noch die gestrige Debatte von US-Präsident Biden und dem Gewinner der letzten US-Wahl, Donald Trump.

n-tv.de titelt für deutsche Mainstream-Verhältnisse überraschend wahrhaftig: »Panik bei den US-Demokraten: Klappriger Biden demontiert sich im TV-Duell gegen Trump«.

Auch dieses Zwei-Parteien-Fußballspiel namens »US-Wahl« unterscheidet sich von einem richtigen Fußballspiel in einem wichtigen Punkt: aufs gräserne Spielfeld schickt man selten Leute, die offensichtlich dement sind und sich kaum aus eigenem Antrieb bewegen können.

Nicht das Ordnende

Als Kind und auch noch als Student dachte ich, die Geschichte der Menschheit und damit auch das Leben des Einzelnen seien alle Teil eines Kampfes von Gut gegen Böse.

Dem ist nicht so.

Gut und Böse sind zwar Faktoren unseres »ethischen Gefühls« – und das wiederum hängt mit unseren »relevanten Strukturen« zusammen –, doch auch »Liebe« und »Schönheit« sind dem Menschen angeborene Sehnsüchte, ohne Faktor, Motivation und damit Ordnung der großen Weltpolitik zu sein – außer in seltenen und bemerkenswerten Ausnahmefällen.

Weit zuverlässigere Konstanten in der großen wie auch kleinen menschlichen Geschichte ist einerseits der Wille zur Macht einiger Gewitzter, andererseits der Wille der Masse zur Unterordnung, anderer-andererseits die logischen und kognitiven Mängel des Menschen.

Ich weiß nicht – nicht ausreichend sicher, um es zu verschriftlichen –, wie die erwähnten großen »Fußballspiele« ausgehen in den USA oder in Deutschland. Doch ich bin recht sicher, dass wir Zuschauer darüber nachdenken sollten, wie wir aus dem Stadion nach Hause kommen – und dafür sollten wir wissen, wo unser Zuhause überhaupt ist.

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